Inspector Gamaches allererster Fall in Three Pines
Rückblende: Wie ist Gamache eigentlich zu seinem Wochenendhaus in Three Pines gekommen? Als er noch nicht Polizeichef von Québec war, sondern nur Chef der Mordkommission in Montréal, führte ihn ein Fall in das charmante Dorf mitten in den kanadischen Wäldern, wo jeder jeden kennt und man auf seine Nachbarn zählen kann. Die Idylle wird jäh zerstört, als am Erntedankfest, einem leuchtend klaren Herbsttag, die Leiche von Jane Neal gefunden wird – getötet durch den Pfeil einer Armbrust. Es kann sich nur um einen Jagdunfall handeln, denn wer hätte einen Grund gehabt, die pensionierte Lehrerin umzubringen? Inspector Gamache muss die Sache aufklären, damit der Dorffrieden wiederhergestellt wird. Dabei wird er nicht nur den Mörder finden, sondern auch Freunde, wie die Buchhändlerin Myrna, die schrullige alte Dichterin Ruth oder Gabri und Olivier, das schwule Paar, das die Pension im Dorf führt. Und Gamache schließt Three Pines bei seinen Ermittlungen so sehr ins Herz, dass aus dem Tatort ein Sehnsuchtsort für ihn wird.
Die erfolgreichste Krimiserie Kanadas geht weiter – und kehrt gleichzeitig zu ihren Anfängen zurück.
- Taschenbuch: 400 Seiten
- Verlag: Kampa Verlag; Auflage: 1 (11. Februar 2019)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 331112006X
- ISBN-13: 978-3311120063
“Das Dorf in den roten Wäldern” wurde mir von einer Buchhändlerin emfohlen. Demnächst müsste Band 2 auf den Markt kommen, die Bücher werden nicht in der chronolgischen Reihenfolge veröffentlicht. Das war das 2. Buch, das ich aus dem Kampa Verlag gelesen hatte, dieses Exemplar stammt allerdings aus unsere Zentralbibliothek am Mailänder Platz (unser Bücherknast sollte man gesehen haben, wenn man nach Stuttgart kommt). Nach dem ich ca. 140 Seiten gelesen hatte, fragte ich die nette Buchhändlerin, ob die Handlung weiterhin etwas langatmig bleiben würde, sie schaute mich etwas verdutzt an und meinte, ihr hätte das Buch gut gefallen. Da sie mir glaubhaft versichern konnte, das es gut wäre, habe ich restlichen 350 Seiten auch noch gelesen. An dieser Stelle kann ich schon mal verraten, dass Leser/innen, die sonst temporeiche Krimis bevorzugen, hier getrost abbrechen können. Denn der Inhalt ist alles andere als temporeich, sondern ruhig und beschaulich.
Bereits auf der ersten Seite, wird das Mordopfer (Jane Neal) tot aufgefunden. Sie wurden mit einer Armbrust (und das ist eine eher ungewöhnliche Waffe) aufgefunden. Gamache reist mit seinen Kollgen auds Quebec an. Bei seiner Kollegin Nichol musste ich die ganze Zeit an Barbara Havers denken. Beide sind halsstarig und können nicht verstehen, dass sie Fehler machen oder sich nicht anpassen können. Havers und Nichol suchen die Fehler im Umfeld. (Gamache versucht Nichol zu helfen, anstatt sie zu belehren). Jane Neal war pensionierte Lehrerin und wohnte alleine in ihrem Haus. Obwohl sie immer viel Besuch zu bekommt, darf ihr Besuch nur in die Küche und darf nie ins Wohnzimmer.. Während des Lesens habe ich mich immer gefragt, was Jane zu verbergen hat, dieses Geheimnis wird gegen des Buches gelüftet. Jane malte ein Bild, dass sie für eine Ausstellung einreichte. Die Kuratoren waren sich nicht einig, ob sie das Bild zur Ausstellung zu lassen sollten, da es einfach nur schrecklich war.
Gamache und sein Team beginnen nun mit den Ermittlungen und treffen dabei auf viele liebenswürdige Menschen. Manche liebenswürdiger Menschen oder Menschen, die einfach nur furchtbar sind. Mit Gamache hat die Autorin einen Ermittler erschaffen, der immer sehr höflich ist und auch auf zwischenmenschlicher Ebene immer freundlich bleibt. So versucht er seiner Kollegin zu helfen, in dem er ihr Tipps gibt, anstatt sie zu maßregeln bleibt er freundlich und gelassen. Einer meiner Lieblingscharaktere war Clara, sie ist mit Peter verheiratet, der das absolute Gegenteil von ihr ist. Sie war es, die Gamache den entscheidenen Tipp gegeben hat aber auch Ruth, mit ihrer resoluten Art, mochte ich. Gamache Ermittlungen reichen weit in die Vergangenheit zurück, in eine Vergangenheit in der Jane Neal glücklich verliebt war und es einer ihrer Freundinnen war, die dieses Glück zerstört hat.
“Das Dorf in den roten Wäldern” lebt von seinem traumhaftem Setting, Qubecs Umgebung muss einfach nur traumhaft schön sein, den unterschiedlichen Bewohnern. Allerdings hat mir der Spannungsbogen gefehlt. Dies kein Buch für jemand, der gerne rasante Krimis liest. Ich habe das Gefühl, dass Krimis/ Thriller immer blutiger werden müssen und die Opfer immer entsteller. Das hat mir an dem Buch dann doch noch gefallen, dass die Autorin ohne großes Blutvergießen ausgekommen ist. Den 2. Band werde ich mir in der Bücherei ausleihen, um zu sehen, wie es mit Gamache und seinen Kollegen weiter geht.