1. Advent

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So schnell geht das Jahr vorüber und schon steht der 1. Advent vor der Haustür. Ich wünsche allen einen tollen 1. Advent. Carpe diem!

Letztes Jahr ging diese “Jahreszeit” an mir vollkommen vorbei. Ich war jenseits der 30. Woche und der Entbindungstermin rückte immer näher und näher. Nun wird der kleine Mr. Fogg bald ein Jahr alt.

Simon, Natalie: Das Lied des blauen Mondes

Ein Lied für dich Juliette hat gerade ihre unglückliche Beziehung beendet und will jetzt vor allem eins: in Ruhe Möbel restaurieren. Doch plötzlich taucht ihre kapriziöse Tante Manon auf, die in den 60ern eine erfolgreiche Chansonnière war. Sie ist nach Paris zurückgekehrt, um ein Erbe anzutreten, das Erinnerungen an eine Zeit voller Leidenschaft und Musik weckt. Und an ihre eine, große Liebe. An die glaubt Juliette schon lange nicht mehr. Doch dann tritt Gérard in ihr Leben, und Manon zeigt ihr, dass es sich lohnt, für die Liebe zu kämpfen. Eine zauberhafte Liebesgeschichte, leicht wie ein Chanson und très français!

  • Taschenbuch: 320 Seiten
  • Verlag: Aufbau Taschenbuch; Auflage: 1 (19. Juni 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3746631408
  • ISBN-13: 978-3746631400

mondes Paris, Stadt der Liebe… Die Autorin nimmt ihre Leser mit in die romantischste Stadt der Welt und mich konnte das Buch nur bedingt überzeugen, für meinen Geschmack gab es zu viele Handlungsstränge. In letzter Zeit habe ich das Gefühl, dass nach einem Happy End, das Ende des Buch zu plötzlich kommt. Vielleicht liegt es daran, dass ich gerne Epiloge lese und es schade finde, wenn es keinen gibt.

Juliette lebt einzig und allein für ihren Mann, nach ihrer letzten (gescheiterten Beziehung) gibt es für Männer keinen Platz in ihrem Leben. Zu ihrer Tante, Manon, (die das schwarze Schaf der Familie ist) hat sie keinen  Kontakt und daher ist sie überrascht, als diese sie um einen Gefallen bittet. Juliette soll ihre Tante zum Anwalt begleiten. Manons große Liebe ist gestorben und Manon gehört zu den Erben.

Obwohl in Juliettes Leben kein Platz für Männer ist, trifft sie auf Gerard und verliebt sich ihn in. Als eine fremde Frau auf seinen Anrufbeantworter spricht, nimmt sie reiß aus. Ihre Tante ermuntert sie, dass sie um Gerard kämpft. Als ihre Werkstatt gekündigt wird, wird ihr Leben so richtig turbulent.

Parallel dazu wird Manons Geschichte erzählt. Sie wurde im Krieg geboren und da ihr Vater ein deutscher Soldat war, wird sie in ihrem Dorf geächtet. In Jean-Claude findet sie ihre große Liebe, doch dieser ist seit seiner Jugend bereits mehr oder weniger verlobt. Jean-Claudes Familie ist alles andere als glücklich, als er sich in die falsche Frau verliebt, vor allem nach dem ihre wahre Herkunft heraus kommt.

Obwohl die Handlung spannend geschrieben ist, wurde ich mit der Geschichte nicht richtig warm. Ich hatte am Ende das Gefühl, dass es noch offene Handlungsstränge gibt, die einfach nicht zu Ende erzählt wurde. So hätte es mich interessiert, was aus der Werkstatt wurde.

Da ich ein paar nette Lesestunden hatte, bekommt das Buch 2,5 Sterne von mir. Dies ist das ideale Buch für alle frankophile Leser.

 

Lesemonat November

Da der Monat schon fast vorbei ist, kommt nun mein Rückblick. Ich habe leider meinen Spickzettel vom Oktober verlegt. Der Lesemonat Novemver war interessant. Ich habe bis auf zwei Bücher nur gute und spannende Bücher gelesen.

  1. Straub, Emma: Ein Sommer wie kein anderer – Dies gehört zu den Büchern, die mich nicht ganz so überzeugen konnten (3/ 5 Sternen)
  2. Rowling, J.K: Harry Potter und die Kammer des Schreckens
  3. Maile, Meloy: Der geheimnisvolle Apotheker (4/5 Sernen)
  4. Rowling, J.K.: Harry Potter und der Gefangene von Askaban (für mich ist das der beste Potter)
  5. Hotel, Nikola: Jetzt oder Nils
  6. Wolitzer, Hilma: Charmanter Mann aus Erstbesitz (4/5 Sternen)
  7. Nellon, Johanna: Marillenglück und Gummistiefel (2/5 Sternen)
  8. Salter, James: Jäger
  9. Morley, Christopher: Eine Buchhandlung auf Reisen
  10. Sansom, Ian: Bücher auf Rädern
  11. Simon, Nathalie: Das Lied des blauen Mondes
  12. Miralles, Francesc: Das unvollkommene Leben oder wie das Glück zu Samuel fand
  13. Günak, Kristina: Verliebt noch mal
  14. Bentow, Max: Das Dornenkind
  15. Musso, G.: Nachricht von dir
  16. Valpy, S.: Der Duft des Sommerwindes

Das Buch des Monats:

Reisen

Fazit:

Es war ein spannender Lesemonat und ich habe meine internetfreie Zeit ziemlich gut nutzen können. Ich hoffe nur, dass wir ab dem 10.12 wieder regulär Internet haben.

Miralles, Francesc: Das unvollkommene Leben oder wie das Glück zu Samuel fand

Die große, lebendige Stadt Barcelona, sie hat jeden Reiz verloren für den Literaturprofessor Samuel. Seine Freundin hat ihn gerade verlassen, die ersten Anzeichen des Älterwerdens setzen ein, und seine Katze kränkelt. Jeder Tag ist grau. Da erreicht ihn aus weiter Ferne eine geheimnisvolle Postkarte. Die Vorderseite zeigt eine japanische Glückskatze, die ihm fröhlich zuwinkt, der Text besteht aus bloß einem Wort: Wabi-Sabi. Die uralte Weisheit aus Japan lobt die Unvollkommenheit aller Dinge. Kurzerhand gibt Samuel dem Fernweh nach und macht eine Reise nach Asien, um den Absender der Postkarte zu suchen. Die Größe seines Abenteuers droht den eher schüchternen Samuel immer wieder zu überwältigen. Aber vielleicht kann er das Unerwartete lieben lernen und mehr Gelassenheit aus dem Nicht-ganz-so-Perfekten ziehen?

  • Gebundene Ausgabe: 192 Seiten
  • Verlag: List Hardcover (7. August 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3471351159
  • ISBN-13: 978-3471351154

Leben  Hin und wieder schaue ich, was es an neuen Büchern im Stuttgarter “Bücherknast” gibt und da fiel mir dieses Buch auf. Während des Lesens fiel mir auf, dass der Protagonist mir seltsam bekannt vorkommt und habe ich in meinem Bücherregal gestöbert und sah dieses Buch:

Samuel  Da ich das Buch bereits 2009 gelesen habe und in der Zwischenzeit schon einige Bücher dazu gekommen sind, kann ich mich an den Inhalt nur noch rudimentär erinnern aber ich weiß noch, dass  ich das Buch damals nicht mehr aus der Hand legen konnte. Die beiden Bücher können aber unabhängig von einander gelesen werden, da sie in sich abgeschlossen sind.

“Das unvollkommene Leben oder wie das Glück zu Samuel fand” knüpft an das Ende  von “Samuel und die Liebe zu den kleinen Dingen” an. Am Ende dieses Buch kam Samuel mit Gabriela zusammen und fand mit ihr die große Liebe seines Lebens. Mittlerweile sind acht Jahre vergangen, die beiden haben ihre Selbständigkeit bewahrt, ist die Liebe der beiden abgekühlt. Samuel ist völlig überrascht, als Gabriela ihm offenbart, dass sie eine Auszeit braucht.

In seinem Job läuft es nicht mehr rund, als ihm ein Unbekannter eine Postkarte aus Japan schickt, greift er die Chance beim Schopf und macht sich auf den Weg in alte Kaiserstadt Kyoto. Dabei macht Samuel sonst nichts unüberlegtes, sein Leben verläuft in gleichmäßigen Bahnen und es passiert nichts Neues.

In einer namenslosen Kneipe trifft er auf Mizuki und ihren Onkel. Die beiden, vor allem Mizuki, bewirken, dass es Samuels Denken grundlegend verändert. Mizuki (japanische Namen klingen viel edler als europäische Namen) hat sich einen riesigen Fehltritt erlaubt und beschließt nun Selbstmord zu begehen. Dieser Handlungsstrang ist für die komplette Handlung von großer Bedeutung.

Auf der Reise kommt findet Samuel zu sich selbst, vor allem die Rundreise im Land ist sehr lesenswert. So findet Samuel heraus, wer ihm diese Karten geschickt hat und welchem Grund.

Für einen männlichen Autor ist der Schreibstil sehr poetisch und gefühlvoll. Dabei schreiben Autoren eher neutral. Der Schreibstil ist eher langsam und bedächtig, sodass man Leser die Möglichkeit bekommt, Schritt für Schritt ins Buch kommt.

Vor dem Lesen kannte ich den Begriff “Wabi sabi” überhaupt nicht und nicht nur das.

Es gibt ein Wiedersehen mit der Tierärztin aus dem ersten Buch, die auch in diesem Buch eine wichtige Rolle spielt und ich glaube, dass ich Daniel aus “Daniel und die Sehnsucht nach dem Glück” kenne.

“Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz” (Tintenherz, S.16)”.

Dieser Satz passt wunderbar zum Buch. Viele Bücher sind “Fastfood” für zwischendurch. Es stillt den Lesehunger für kurze Zeit aber dann möchte man mehr lesen. “Das unvollkommene Leben oder wie das Glück zu Samuel fand”, muss man auf sich wirken lassen. Man kann es nicht einfach so weglesen. Das Buch hat ein bezauberndes Ende und hat mich einfach nur zufrieden zurück gelassen.

Dies ist das ideale Buch für Leser, die Bücher wie “die Eleganz des Igels” oder “Tintenherz” mögen.  Auch dieses Mal war ich wieder ein bisschen  traurig, als ich das Buch, nach der letzten Seite, wieder zuklappen musste.

Für mich war es kleines Highlight in diesem trüben Monat. Von mir bekommt das Buch daher 4,5 von 5 Sternen und ein klares: “Dieses Buch muss man lesen!”

 

 

 

Morley, Christopher: Eine Buchhandlung auf Reisen

Die Vorgeschichte zum Leserliebling “Das Haus der vergessenen Bücher”: Bevor Büchernarr Roger Mifflin sich dem stationären Buchhandel in Brooklyn zuwendet, ist er als fahrender Buchhändler mit seinem Planwagen in New England unterwegs. Dort trifft er auf die resolute Helen McGill, die gemeinsam mit ihrem Bruder eine Farm bewirtschaftet. Kurz entschlossen kauft sie Mifflin, der das Vagabundendasein gründlich satt hat, den Bücherwagen samt Pferd und Hund ab und entdeckt die wunderbare Welt der Literatur und die Liebe.

  • ISBN: 978-3-455-60023-0
  • Verlagsbereich: Belletristik
  • Einband:Schutzumschlag
  • Produktart: Buch
  • Seiten: 192
  • Erscheinungsdatum: 15.08.2015
  • Leseprobe

Reisen Vor ungefähr einem Jahr habe ich ” Das Haus der vergessenen Bücher” gelesen und ich war damals restlos begeistert von dem Buch. Vor ca. 2 Wochen habe ich gesehen, dass es ein “neues” Buch von Christopher Morley gibt. Neu ist in dem Bezug relativ, da der Autor bereits 1957 verstorben ist. Da mich “das Haus der vergessenen Bücher” so gut gefiel, musste ich auch dieses Buch lesen und es war toll.

“Eine Buchhandlung auf Reisen” ist die Vorgeschichte zu “das Haus der vergessenen Bücher” und im Gegensatz dazu wird die Handlung aus der Sicht von Helen McGills, der späteren Ehefrau von Roger Mifflin, erzählt.

“Ich, die ich zu meiner Überraschung ein Buch geschrieben habe, wollte niemals Schriftstellerin werden aber ich glaube, dass die Geschichte von Andrew und mir, und wie  Bücher unser behagliches Leben zerstörten, unterhaltsam genug ist, um erzählt zu werden” (S.9)

Für Helen sind Bücher und das Lesen der Laster aller Anfang, denn seit ihr Bruder schreibt, vernachlässigt er die Aufgaben auf der Farm. Helen ist es, die die Wäsche wäscht, die Hühner füttert, Brot bäckt….  Anfangs  kehrte ihr Bruder (und sie) auf die Farm, damit er sich erholen konnte. Doch dann wurde sein Buch ein voller Erfolg und er macht sich regelmäßig auf den Weg um neue Ideen für Bücher zu sammeln. Damit seine Leidenschaft nicht noch mehr überhand nimmt, wirft Helen Buchkataloge weg.

Doch eines Tages taucht Roger Mifflin auf ihrer Farm auf und will Andrew seinen  Parnassus auf. Die vielen Bücher werden ihr Ruin sein, denkt Helen bei sich und beschließt kurzerhand, dass sie die fahrende Buchhandlung kaufen wird. Sie trägt ihrer Nachbarin, Schwedin, auf, welche Aufgaben dringend erledigt werden müssen.

Roger, der als kleines Männchen beschrieben wird (ich musste dabei immer schmunzeln) und Helen machen sich gemeinsam auf den Weg, denn Roger will Helen noch einiges beibringen und anschließend nach New York fahren, um dort seine Memoiren nieder zu schreiben.

Für Helen, die die letzten Jahre unzählige Brotlaibe gebacken hat, ist es anfangs nur ein Urlaub von der Fahrt.  Ihr Bruder glaubt allerdings, dass der Professor (so wird Mifflin überall genannt) seine Schwester böse ausgenommen hat und so lässt er den armen Roger verhaften.

Doch dann merkt Helen,  dass sie sich in dieses unscheinbare Männlein verliebt hat. Sie, die schon auf die 40 zugeht, hat mir der Liebe eigentlich schon abgeschlossen.

“Eine Buchhandlung auf Reisen” ist eine Hommage an Bücher und Brooklyn. Dieses Buch habe ich wieder unheimlich gerne gelesen. Ich mochte Mifflins Monologe zum Thema Lesen und Schreiben. Anfangs wirkte Helen, die in ihrer Rolle als Hausfrau aufgegangen ist, wenn auch nicht ganz freiwillig, ein bisschen langweilig und bieder. Ich fand es allerdings fasznierend, wie sich weiterentwickelt hat und ihrem Bruder ihre Meinung, was Mifflin betrifft, deutlich wiedergegeben hat. Am Ende (und das passiert bei mir eher selten) war ich ein bisschen wehmütig, als ich mich von Roger und Helen verabschieden musste. Für mich hätte das Buch gerne doppelt so dick sein können.

Obwohl der Autor Amerikaner war, lässt sich ein Hauch britischen Humors nicht verbergen!

Auch dieses Buch kann ich mit gutem Gewissen weiterempfehlen, es geht gar nicht anders. Ich würde mich freuen, wenn weitere Bücher des Autors übersetzt und veröffentlicht werden. Dies ist das ideale Buch für bibliophile Leser. Man muss Roger und Helen einfach lieben!

Daher bekommt das Buch auch fünf von fünf Sternen.

Mein Dank geht an den Atlantik Verlag, der mir das Buch freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

 

Sansom, Ian: Bücher auf Rädern

Der Traum vom irischen Lebensglück: fröhliche Menschen, grüne Wiesen, dunkel glänzendes Guinness. In freudiger Erwartung sieht Israel Armstrong, Londons engagiertester Nachwuchsbibliothekar, dem Antritt seiner ersten Arbeitsstelle in der nordirischen Provinz entgegen − wo ihn die Wirklichkeit in Form eines klapprigen alten Bücherbusses kalt erwischt … Schräg, komisch und herzerwärmend irisch!

Irland  Mit “Büchern auf Rädern” habe ich eine “uralt” SuB Leiche befreit. Ich habe mich lange gesträubt, dieses Buch zu lesen. Vor ein paar Jahren hatte ich den 2. Band gelesen und der war alles andere als spannend. Nun fiel mir das Buch in die Hände und es war die richtige Zeit es zu lesen. Israel der mit seiner beruflichen Zukunft alles andere als zufrieden ist, nimmt eine Stelle in Tundrum an. Dort soll er der Leiter der örtlichen Bücherei werden. Sein Anfang ist alles andere als positiv. Erst bekommt er ein Veilchen verfasst, um dann festzustellen, dass er in einem ehemaligen Hühnerstall untergebracht wurde. Israels größte Sorge war bisher immer, dass sein Lesestoff ausgehen könnte und diese Angst kommt mir sehr bekannt vor. Israel muss am nächsten Tag feststellen, dass nicht nur die Bücher geschlossen hat, nein noch viel schlimmer, er soll die Fahrbibliothek leiten. Als er den Bestand anschauen will, sind alle Bücher verschwunden.  Eigentlich will er sofort kündigen aber Linda entlässt ihn nicht aus seinem Vertrag und so machen sich Israel und Ted auf die Suche nach den verschwundenen Bücher.

Auch wenn erst seit ein paar Tagen in Tundrum ist, scheint ihn alle Leute zu können und alles scheinen auch ziemlich hilfsbereit zu sein aber schicken ihn gerne in die Irre, wenn er nach dem Weg fragt. Einen Stadtplan scheint es in der Bibliothek zu geben aber der Bestand ist bekanntlicherweise verschwunden. Da nur zwei Leute einen Schlüssel gehabt haben, steht für Israel der Täter schnell fest.

Genau wie Bridegt Jones hat Israel das Talent, dass gerne in jedes Fettnäpfchen tritt und das lässt ihn sehr sympathisch wirken. Äußerlich ist er ja alles andere als ein Adonis (aber es muss ja auch nicht jeder ein Hollister Model sein)

“Bücher auf Rädern” besticht mit seinem Wortwitz. Der Autor hat ein paar skurrile Charaktere geschaffen, die man einfach gern haben muss. Am meisten mochte ich neben Israel Reverend England Robertson, der ebenfalls ein Reingeschmeckter ist. Die Auflösung des Falls, was die verschwundenen Bücher betrifft, kam zu überraschend. Dennoch hat mir dieses Buch ein paar nette Lesestunden bereitet. Da es mich im Gegensatz zum 2. Band überzeugen konnte, bekommt es drei von fünf Sternen und eine Leseempfehlung. Dies ist das ideale Buch für Leser, die gerne Urlaub in der irischen Provinz machen und für alle Bibliothekare

Hotel, Nikola: Jetzt oder Nils

Sag niemals Nils, Baby Emma hat den peinlichsten Job der Welt: Sie überbringt Blumen und Grußbotschaften – als Glücksschwein verkleidet. Kein Wunder, dass Journalist Nils wenig begeistert ist, als sie vor seiner Tür steht. Denn er will sich umbringen. Das zumindest glaubt Emma und setzt Himmel und Hölle in Bewegung, um Nils zu retten. Neben seinen Problemen mit seinem korrupten Noch-Schwiegervater und dem drohenden Karriereaus muss er sich nun auch noch fragen, wie er die allzu hilfsbereite Emma wieder los wird. Und ob er das überhaupt will … Unglaublich komisch, turbulent und sehr romantisch!

  • Taschenbuch: 286 Seiten
  • Verlag: Aufbau Taschenbuch; Auflage: 1 (9. März 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3746631351
  • ISBN-13: 978-3746631356

Nils Ich habe bekannterweise eine Schwäche für interessante Titel und Bücher mit hübschen Covern. Da Elefanten zu meinen Lieblingstieren gehören, habe ich mir das Buch in der Bücherei vorbestellt. Da der Schreibstil angenehm flüssig ist, hatte ich das Buch zügig durch gelesen.

Emma hat den peinlichsten Job der Welt. Als Glückschwein verkleidet, muss sie Nils Glückwünsche überbringen. Doch Nils ist alles andere als glücklich über Emmas Gedicht. In seiner Ehe läuft nicht alles rund und als er einen vernichtenden Artikel über seinen Schwiegervater schreibt, schickt dieser ihm Emma.

Emma lebt seit zwei Jahren mit ihrem Freund zusammen. Doch dieser interessiert sich mehr für seinen Sport und seine beiden Kumpels,sodass Emma sich sehr vernachlässigt fühlt.

Als Emma auf Nils trifft, glaubt sie, dass er seinen Selbstmord plant. Um dies zu verhindern, hetzt sie ihm die Polizei auf den Hals. Doch Nils kann die Polizisten vom Gegenteil überzeugen und die ganze Situation war unheimlich lustig (man sollte das Buch daher eher nicht in der Bahn lesen, da man sonst doch etwas schief angeschaut werden könnte.

Emma erfährt durch ihre Chefin, die in eine Shopping Mall investiert hat, dass Nils Schwiegervater krumme Dinge dreht. Bridget Jones muss sich warm anziehen, denn mit Emma hat sie eine wahre Konkurrentin bekommen.Genau wie Bridget Jones schafft Emma es, dass sie wirklich in jedes Fettnäpfchen tritt.

Emma macht sich auf den Weg zur Pressekonferenz, doch Nils Schwiegervater schafft es sie mit seiner charmanten Art auszuhorchen. Eigentlich wollte sie nur einen Trauerkranz ablegen aber windige Journalisten interpretieren die Situation völlig falsch….So kommt es, dass Nils “Selbstmordversuch” öffentlich berichtet wird.

So richtig lustig wird das Buch, als Emma von Nils zum Golfen eingeladen wird und dies eine Charity Veranstaltung seiner Mutter ist.

In dem Emma auf emotionaler Ebene näher kommt, ich mochte ihre schlagfertigen Dialoge, merkt sie, dass ihre Beziehung nicht das gelbe vom Ei ist.

Der Schreibstil ist sehr rasant und das Buch ist zu keinem Zeitpunkt langweilig. Ganz im Gegenteil, ich mochte die beiden Protagonisten. Allerdings weiß, und das ist gar nicht so schlecht, wie das Buch ausgeht. Ich mochte die liebenswert, tolpatschige Art von Emma.

Ich fand es nur ein bisschen schade, dass das Ende so abrupt kam. Dabei bin ein Fan von Epilogen. “Jetzt oder Nils” ist das ideale Buch für einen verregneten Sonntag. Da mir das Buch richtig gut gefallen hat, bekommt es vier von fünf Sterne und eine klare Leseempfehlung.

 

Salter, James: Jäger

»Die Jäger, 1957 erschienen, ist der erste Roman von Salter und zugleich einer der prägnantesten Nachweise seines Talents. Der Roman ist autobiographisch und stützt sich auf Salters Erfahrungen als Kampfflieger im Koreakrieg. Während auf dem Boden ein schwerer Bürgerkrieg herrscht, wetteifern die Piloten in der Luft in ihren Kampfeinsätzen um die begehrten fünf Kills – den gültigen Nachweis dafür, dass man ein >As< ist. Die Zerrissenheit zwischen der unbedingten Pflicht, für die Sicherheit der Kameraden zu sorgen (die heilige Pflicht des wingman), und der Waghalsigkeit, die nötig ist, um den Feind zu eliminieren, droht Salters Hauptfigur, Cleve Connell, zu zerstören.« Besser als der britische Autor Geoff Dyer kann man diesen Roman kaum beschreiben. Salter war sein literarisches Debüt so wichtig, dass er es 1997 leicht überarbeitete und neu herausbrachte. Mit Erfolg, denn Mark Greif urteilte daraufhin im Times Literary Supplement »Andere Bücher aus jener Zeit sind vergessen – dies hier entpuppt sich als Klassiker.«

  • Gebundene Ausgabe: 304 Seiten
  • Verlag: Berlin Verlag (13. Oktober 2014)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 382701235X
  • ISBN-13: 978-3827012357
  • Originaltitel: The Hunters

Jäger “Jäger” gehört eigentlich nicht zu meinem bevorzugten Genre und daher lag es eine Weile auf meinem Bibliotheks SuB aber vor ein paar Tagen habe ich es von SuB befreit gelesen und es hat mich sehr beeindruckt. Von James Salter hatte ich zuvor noch nichts gelesen und daher kannte ich weder seinen Schreibstil noch seinen Figurenzeichnung.

Erzählt wird das Buch aus der Sicht von Cleve Connell. Cleve Connell ist 31 Jahre alt und Kampfpilot. Seine Mission führt ihn nach Korea, bevor nach Korea kam, war er ein Ass. Doch seit er seinen neuen Einsatz angetreten hat, klappt nichts mehr. Er hat keinen Abschuss mehr und er gerät immer mehr unter Zugzwang. Vor allem als Pell, ein neuer Kampfpilot an den Stützpunkt kommt und er eine MiG nach der anderen abschiesst. Pell ist der neue Star und Cleves Stern ist im Sinken. Die eigentlichen Kampfhandlungen nehmen zum Glück nur einen geringen Teil der Handlung ein und das fand ich schon mal sehr positiv.

Am Schreibstil (und am Vorwort) lässt sich erkennen, dass der Autor weiß wovon er schreibt. James Salter war Kampfpilot und hat seine Erlebnisse im Buch weitergegeben, sodass es sehr realistisch wirkt.

Mit Cleve Connell hat er einen Protagonisten geschaffen, der eher ein Einzelgänger ist, dem Kameradschaft dennoch sehr wichtig ist. Man kann seine innere Zerissenheit förmlich spüren. Auf der einen Seite will er MiGs abschießen aber auf der anderen Seite muss er als Schwarmführer ein Vorbild für seine Kameraden sein und dann kommt ein Youngster, der bisher nur wenig Erfahrung hat und setzt sich über sämtliche Regeln hinweg und da Pell ein Ass ist, wird ihm sein Alleingang auch nicht krumm genommen. Obwohl Connell ihm mehr oder weniger den Hintern rettet, beansprucht Pell einen Abschuss für sich. Ich habe gehofft, dass Cleve seine 100 Einsätze abfliegen kann.

Obwohl das Buch bereits 1957 erschien, ist es immer noch sehr lesenswert. Ich gehöre eigentlich nicht zur Zielgruppe aber dennoch habe ich mit dem Protagonisten mitgefiebert. Da mich das Buch restlos überzeugen konnte, gibt es von mir 4 von 5 Sternen.