Falk, Rita: Zwetschgendatschikomplott

Der Rudi zieht ins Schlachthofviertel und staunt, als ihm eine riesige Krähe einen abgetrennten Frauenfinger zu Füßen legt. In ihrem sechsten Fall ermitteln der Eberhofer und der Rudi im Münchner Rotlichtmilieu – denn der Finger gehörte einer ermordeten Prostituierten. Während der Wiesn sterben weitere Frauen durch eine rätselhafte Mordwaffe …

  • Broschiert: 272 Seiten
  • Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag (16. März 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3423260440
  • ISBN-13: 978-3423260442

Falk Ich habe schon mit der Buchhändlerin meines Vertrauens über das Buch geredet und sie ist kein großer Fan der Autorin, was aber auch sehr gut nachvollziehbar ist. Da ich das Buch in Zuffenhausen, nicht im Büchnerknast, entdeckt habe, musste ich es mir ausleihen. Warnung, es ist der größte Schmarrn, den ich im Julie gelesen habe und ich habe mich mehr als einmal gefragt, warum ich mir diesem Humbug antue und was will mir die Autorin erzählen! Das Beste am Buch war das Nachwort, in der die Autorin erzählt, wie sie zum Schreiben gekommen ist und wie glücklich sie doch war, als sie für ihr erstes Buch einen Verlag gefunden hat.

Ich habe schon beim Vorgänger geschrieben, dass dieses Buch mit einem Cliffhanger aufhört und ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass dieser Cliffhanger aufgelöst. Vorsicht Spoiler: Am Ende des letzten Buchs wollte der Franz seine Susi endlich ehelichen, doch der Franz hat seine eigene Hochzeit verschlafen und die Susi ist auf und davon. Eigentlich erfährt man nur, dass die Susi mit einem anderen Mann weggefahren ist.

Dieses Buch, kann man den Schmarrn ein Buch nennen (?) lässt sich in drei Handlungsstränge unterteilen, Der Rudi zieht ins Münchner Schlachthofviertel, dort soll es voll trendig sein, eines morgens hinterlässt ein Rabe einen menschlichen Finger auf seinem Balkon und da der Franz ihm nicht zu hört, macht der Rudi sich alleine auf die Suche nach dem Rest des Körpers und findet eine weibliche Leiche im Müll. Im Lauf der Woche werden bei Bauarbeiten zwei weitere Leichen gefunden und alle tragen ein Dirndl und waren asiatischer Herkunft. Die Ermittlungen weisen Rudi und Franz den Weg ins Rotlichtmilieu. Ich hatte während des Lesens das Gefühl, dass dieser Handlungsstrang viel zu nebensächlich behandelt wird und die beiden nebenbei ermitteln.

Der 2. Handlungsstrang dreht sich um die Susi, die den Franz wütend und zu recht abserviert hat und immer wenn der Franz betrunken ist, ruft er die Susi an. Gegen Ende erfährt man, dass die Susi schwanger ist und das es Komplikationen gegeben hat, von diesen erfährt der Franz immer aus 2. und 3. Hand. Auch wenn das Buch so grottenschlecht war, bin ich auf einen weiteren Band gespannt, da ich irgendwie doch neugierig bin, ob der Franz der Vater des Kindes ist.

Im 3. Handlungsstrang geht es um Franz Heimatort. Der Bürgermeister und der Simmerl wollen unbedingt, dass in NKK ein Hotel gebaut wird. Doch die Mehrheit ist gegen dieses Bauvorhabens und es entsteht ein mächtiger Streit zwischen den Bewohnern des Ortes, kann Franz den Dirndlmörder finden und für Ruhe und Ordnung in NKK sorgen? Wie geht es mit Franz und Susi weiter? Ich habe das Buch eigentlich nur gelesen, da ich wissen wollte, wie die Handlungsstränge zu einem runden Ende zusammen geführt werden aber mit einem geht es ja im nächsten Buch wohl weiter. Die Bücher sind zwar in sich abgeschlossen aber man sollte sie dennoch in der richtigen Reihenfolge lesen.

Ich habe mich ja wirklich gezwungen dieses Buch bis zum bitteren Ende zu lesen und ich komme zu dem Schluss, dass man dieses Buch einfach nicht ernst nehmen kann, Die ganzen Charaktere handeln zu unglaubwürdig. Vor allem der Franz dessen Aufgabe es ist für Ruhe und Ordnung zu sorgen, nimmt sich Freiheiten heraus, die nicht immer gesetzestreu sind, so droht er dem Wirt, dass er sein Regal umstößt, wenn dieser ihm nicht die gewünschten Informationen liefert oder er ballert wie wild in der Luft herum, damit ihn die Leute wahrnehmen. Ermittelt wird zwischen zwei Brotmahlzeiten und ich habe mir alle Stellen markiert, in denen der Franz isst und trinkt. Es sind einige Stellen geworden. Sprachlich ist sehr einfach gehalten,sodass es sich sehr flüssig liest. Es ist sehr dialektisch geprägt aber man kann es auch als nicht Bayer lesen. Ich musste allerdings nachschlagen, was eine resche Brezn ist aber Dank “Tante Google” war das kein Problem. Das ganze Buch wirkte auf mich sehr humorig, ein einziger Schenkelklatscher. Ein paar Dinge waren witzig aber irgendwann kippte es und war danach alles andere als witzig.

Für mich ist es kein Krimi, sondern ein Roman mit ein paar Leichen und einer Mordermittlung. Daher eignet sich das Buch auch nur für Hardcore Fans der Autorin, alle anderen, die gerne anspruchsvolle Krimis lesen, sollten lieber zu einem anderen Buch greifen. Dieses Buch zu lesen, ist mehr als überflüssig. Von mir gibt es daher auch nur 0,5 von fünf Sternen!

Gelesene Bücher im Juli

Der Juli neigt sich mit großen Schritten dem Ende zu und da in den letzten beiden Tagen, eh nur noch zwei angefangene Bücher dazu kommen, kommt nun mein Rückblick. Am Anfang des Monats hatte ich eine kleine Leseflaute und dachte, dass ich mein Pensum von zehn Bücher nie schaffen würde aber dann hat es mich doch noch gepackt und ich habe das eine oder andere Buch gelesen. Der Juli war geprägt von Krimis, die hauptsächlich in Frankreich spielten. In diesem Monat gibt es kein besonderes Highlight, das besonders erwähnenswert wäre.

  1. Lieder, Susanne: Ostseewind und Sanddornküsse
  2. Tempel, Katrin: Mandeljahre
  3. Musso, Guillaume: Nacht im Central Park
  4. Föhr, Andreas: Der Prinzessinnenmörder (Band 1)
  5. Doerrr, Anthony; Alles Licht, das wir nicht sehen
  6. Masson, Juile: Ein Commissaire geht baden (Band 2)
  7. Koch, Krischan; Mordseekrabben (Band 2) Das ist neben “Alles Licht, das wir nicht sehen” ein richtiger Fehlgriff gewesen, hohle Phrasen und ein mau aufgelöster Fall, bitte nicht LESEN!
  8. Masson, Julie: Pastis für den Commissaire (Band 1)
  9. Bühr, Paul: Teenie-Leaks
  10. Andrews, Mary Kay: Ein Ja im Sommer
  11. Murakami: Wenn der Wind singt/ Pinnball 1973
  12. Ivison, Lucy: Hannah und Sam Überraschend gut, las sich weg wie nichts
  13. Bernard, Carine: Der Lavendel-Coup (1.Band, Rezi kommt noch)
  14. Cunningham, Michael: Die Schneekönigin, konnte mich nicht berühren, langatmig
  15. Falk, Rita: Zwetschendatschikomplott
  16. Simon, Cathrine: Kein Tag für Jakobsmuscheln

Bis dahin waren es 4.584 Seiten, im Durchschnitt: 229 Seiten pro Tag Angefangen:Die Statistik ist nun hinfällig aber das ist auch nicht so wichtig. Somit habe ich alle angefangenen Bücher im Juli beendet.

Ich bin mit der Anzahl der gelesenen Bücher ganz zufrieden, mehr als zehn Bücher schaffe ich sehr, sehr selten. Von den Erstlingswerken (Jakobsmuscheln, Pastis für den Commissaire und Lavendl-Coup) konnte mich der Lavendel-Coup am ehesten überzeugen. Der beste Krimi: lavendel Roman: murakami Den August werde ich starten mit:

  1. Walker, Martin: Provokateuere
  2. Köhlmeier, Michael: Zwei Herren am Strand

Zur Sache Schätzle (Lesung am 17.7 in Stuttgart)

Pipeline Prätorius lebt immer noch in Stuttgart, der wildesten Stadt Deutschlands. Und zieht Katastrophen vollautomatisch an. Eine Heldin zum Verlieben. Das findet auch Leon: Er möchte plötzlich mit ihr ein kuschliges Eigenheim kaufen. Und er will Kinder. O Gott, wie spießig! Pipeline will kein vorgezeichnetes Leben in der Carport-Doppelhaus-Hölle. Da hilft nur noch Tante Dorles unübertroffener Käsekuchen. Sprühend, witzig und mit einer genauen Beobachtungsgabe.

schätzle

Broschiert: 352 Seiten Verlag: Droemer TB (1. Juli 2015) Sprache: Deutsch ISBN-10: 3426304716 ISBN-13: 978-3426304716

Ich war am 17.7 nach längerer Zeit mal wieder bei einer Lesung. Von Elisabeth Kabatek habe ich schon einige Bücher gelesen. Im vorliegenden Buch geht es um den 4. Band einer Trilogie. Nach “Spätzles Blues” sollte die Reihe um Pipeline, mit ihrem Chaos Gen, eigentlich abgeschlossen sein. Die Autorin wurde aber bei Lesungen, zu ein Häusle in Cornwall, gefragt. wie es den Pipeline und ihrem Leon denn weitergehen würde.  Ich habe das Buch zwar noch nicht gelesen aber ich war immerhin auf der Lesung.

Bisher war ich nur auf Lesungen, die in geschlossenen Räumen statt fanden umso überraschter war, dass Frau Schairer im Garten aufgestuhlt hatte und ich war beeindruckt, wie viele Leser sich auf den Weg zur Lesung gemacht haben.

CIMG5970 Am Anfang gab es ein paar technische Probleme mit dem Mikrofon aber die konnten nach kurzer Zeit gelöst werden und die Lesung konnte beginnen. Elisabeth Kabatek erzählte, wie es zur Entstehung des Buchs kam und so etwas finde ich immer sehr spannend. Als Leser hat man ja immer nur das fertige Produkt vor Augen und kann man nur selten hinter die Kulissen schauen.

Im Anschluss zur Lesung verloste die Autorin eine “selbstgemachte” Schokolade. Die Lesung war sehr lustig und ich freue mich schon aufs Lesen des Buchs. Die Bilder entstanden mit ausdrücklicher Genehmigung der Autorin.

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CIMG5971 Die Stimmung war toll, sodass es eine, aus meiner Sicht, eine tolle Lesung war!

Mein signiertes Buch:

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Ich hoffe nur, dass ich das Buch demnächst lesen kann.

Bühre, Paul David : Teenie-Leaks (Was wir wirklich denken)

Teenager sind auch nur Menschen! Aber was für welche? Paul Bühre, 15, geht in Berlin zur Schule. Hier schreibt er, was Jugendliche tun und denken, wenn die Eltern nicht dabei sind. Konsumorientiert, pornographieverdorben und jederzeit bereit, das Geschenk von Oma gegen Gras oder Wodka-Energy einzutauschen? Bisher kennen wir den Pubertätsalltag hauptsächlich aus der Sicht von verunsicherten Eltern, überlasteten Lehrern oder gar Familientherapeuten. Jetzt gewährt erstmals ein 15-Jähriger Einblick in das, was ihm und seiner Generation wichtig ist. Er erzählt von Computerspielen, Unterhosenmoden, Mädchenkleidung, Schüleraustausch, Verliebtsein in Zeiten des Internets und Knutschen im Kinderzimmer. Und von Eltern, die ständig nur das Beste wollen, aber damit genau das Gegenteil erreichen.

  • Broschiert: 192 Seiten
  • Verlag: Ullstein Hardcover (15. Januar 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3550081014
  • ISBN-13: 978-3550081019

Paul Nach all den gelesenen Krimis, habe ich mir nun ein “Sachbuch” geschnappt. Da ich zwei Pubertierende habe, “musste” ich dieses Buch einfach lesen. Das Erste, was mir an diesem Buch auffiel, war, dass die Seitenränder und die Schrift (und Abstand) sehr großzügig ausfielen, sodass sich das Buch recht schnell lesen ließ. Damit das Buch voluminöser ausfällt, gibt es ziemlich viele, zum Teil sehr lustige, Bildchen.

Paul ist 15 Jahre alt und lebt bei seinen Eltern in Berlin und besucht dort ein humanistisches Gymnasium, Teenie-Leaks ist quasi sein Erstlingswerk. In 11 Kapiteln erzählt er, was Teenager bewegt und was Teenager von ihren Eltern erwarten.

Die Erwartungen lassen sich quasi so zusammenfassen:

> Betretet nicht unaufgeforderte unsere Zimmer und verlangt nicht, dass wir uns Zimmer sofort aufräumen

> Ihr dürft nur in unsere Zimmer kommen, wenn ihr saubere Wäsche dabei habt und/oder was zu essen

> Erwartet nicht, dass wir eure Aufträge sofort ausführen

> Hört uns zu, auch wenn wir sagen, dass es nichts zum Erzählen. Manchmal brauchen wir einen Stupser

und unterschreibt uns unsere schlechte Noten kommentarlos!

Von meiner Tochter weiß ich, dass Facebook bei Teenager einfach furchtbar out ist und Whatsapp und Face Time schrecklich in. Dennoch schaut Paul nach, was seine “Flamme” gerade macht oder nicht.

Da das Buch relativ dünn ist, hatte ich es in relativ kürzester Zeit gelesen und war froh, dass ich es mir nicht gekauft habe, sondern es nur ausgeliehen habe. Wenn ich es richtig verstanden habe, haben die Teenies immer noch mit den gleichen Problemen zu kämpfen, nur, dass ihnen nun andere Kommunikationswege zur Verfügung stehen. Im Großen erfährt man nicht viel Neues. Inhaltlich, was den schriftlichen Teil, betrifft, war es eher mau. Die Comics fand ich zum Teil recht gelungen. Auch wenn der Verfassers des Buch erst 15 Jahre alt ist, bekommt das Buch zwei von fünf Sternen und keine Leseempfehlung, da es sicher bessere Bücher zu diesem Thema gibt. Abschließend kann ich nur eines sagen: Liebe Paul, lerne lieber deine Latein Vokabeln und überlasse das Schreiben lieber anderen.

Masson, Julie: Pastis für den Commissaire

Was für ein herrlicher Sommertag!
Als eine Leiche gefunden wird, sinkt Lucien Lefevres Laune allerdings schnell unter den Gefrierpunkt. Da alle Kollegen im Urlaub sind, muss der Commissaire auf sein Feierabendritual – den geliebten Pastis – verzichten. Ausgerechnet in dem beschaulichen Küstenort Contis-Plage hat das Meer den Körper eines Mannes freigegeben, der erkennbar nicht freiwillig gestorben ist.
Lefevre macht sich auf die Suche nach der Wahrheit. Und steht einer eingeschworenen Dorfgemeinschaft gegenüber, in der jeder seine eigenen Geheimnisse hat …

  • Taschenbuch: 320 Seiten
  • Verlag: rororo; Auflage: 2 (1. April 2014)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3499232480
  • ISBN-13: 978-3499232480

pastis “Pastis für den Commissaire” ist das 1. Buch um den charismatischen Ermittler Lucien Lefevre. Dieses Buch habe ich entdeckt, während ich mir die Neuerwerbungen der Stuttgarter Zentralbibliothek angeschaut habe und da es ein Erstlingswerk ist, musste ich es einfach lesen. Ich habe zwar den 2. Band vor dem Ersten gelesen aber das fand ich nicht schlimm, da die Bücher in sich abgeschlossen sind.

Am Strand von Contis wird die Leiche eines Mannes angeschwemmt und die Identität ist auch schnell aufgeklärt. Als ranghöchster Beamter muss sich Lefevre auf den Weg nach Contis machen um die Ermittlungen zu übernehmen. Lucien macht das alles andere als freiwillig. Vor Ort wird er nicht gerade freundlich aufgenommen. Bei dem Toten handelt es sich um den deutschen Thomas Schumacher, der von seiner Schwester, die ihn eigentlich besuchen wollte, als vermisst erklärt.

Nach dem Sophie die Sachen ihres Bruders durch gesehen hat, findet sie ein Notizbuch, in dem ihr Bruder alles über die Bewohner des Dorfes notiert hat.Thomas Schumacher ist ein militanter Tierschützer, der die Bebauung der Düne verhindern wollte. Auf dieser besagten Düne hat er eine seltene Vogelart entdeckt. Nach und nach werden pikante Details des Notizbuch enthüllt und quasi jeder Einwohner von Contis hätte ein Motiv gehabt. Lucien hadert mit sich und versucht alle Informationen auf seinem Tablet PC zu speichern und auszuwerten.

Der größte Teil des Buchs wird aus Lucien Sicht erzählt aber stellenweise kommt es zu einem Wechsel der Perspektive und es wird aus Sophies Sichts geschildert. “Pastis für den Commissaire” ist ein solide geschriebener Krimi, über einen Ermittler, der in allen Lebenslagen auf seinen Pastis zurück greift. Ich muss gestehen, dass ich bis zum Schluss nicht wusste, wer der Täter ist und die Lösung des Falls, mit Luminol (Luminol kennt man vor allem aus amerikanischen Thrillern) hat mich überzeugen können. Da ich nebenbei, als Vergleich einen deutlich schwächeren Krimi gelesen habe, bekommt dieser Krimi 3,5 von 5 Sternen und ich bin gespannt, ob es noch einen dritten Band geben wird. Ich habe den ersten und auch den zweiten Band ziemlich gerne gelesen, da ich Lucien ziemlich interessant finde und mich fragen, ob es für ihn und Sophie eine gemeinsame Zukunft geben wird.

Musso, Guillaume: Nacht im Central Park

New York, acht Uhr morgens. Alice, eine Polizistin aus Paris, und Gabriel, ein amerikanischer Jazzpianist, wachen auf einer Bank im Central Park auf – mit Handschellen aneinandergefesselt. Und sie sind sich nie zuvor begegnet. Wie in aller Welt sind die beiden hierher gekommen? Und vor allem: Warum? Alice und Gabriel wachen aneinandergefesselt auf einer Parkbank auf und haben keine Ahnung, wie sie in diese Situation geraten sind. Zumal sie sich nicht einmal kennen. In der Nacht zuvor ist Alice mit Freundinnen auf den Champs-Elysées ausgegangen, Gabriel hat in einem Club in Dublin Klavier gespielt. Wie konnten sie in nur so kurzer Zeit nach Amerika gelangen? Wurden sie mit einem Privatjet entführt? Von wem stammen die Blutflecken auf Alice’ T-Shirt? Warum trägt sie eine fremde Waffe, in der eine Kugel fehlt? Alice und Gabriel bleibt nichts anderes übrig, als gemeinsam herauszufinden, was passiert ist. Ihre Suche führt sie auf die Spur eines Serienmörders, der Alice schon einmal um ein Haar das Leben gekostet hätte und sie nun ein weiteres Mal bedroht. Doch auch Gabriel hat ein Geheimnis …

  • Broschiert: 384 Seiten
  • Verlag: Pendo (1. Juni 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3866123787
  • ISBN-13: 978-3866123786
  • Originaltitel: Central Park

nacht

Nach “Vielleicht morgen” ist es das 2. Buch, dass ich von Guillaume Musso gelesen habe. Dieses Buch musste ich einfach lesen, da mich der Klappentext von Anfang an überzeugen konnte. Ehrlich gesagt bin ich ein bisschen zwiegespalten und komme ohne Spoiler wahrscheinlich nicht aus, auch wenn ich es versuche aber das Buch nimmt kurz vorm Ende eine überraschende Wende, mit der ich absolut nicht gerechnet habe.

Nun aber von vorne. Eines morgens wacht Alice im Central Park auf und mit ihr Gabriel. Beide wissen nicht, wie sie nach Central Park gekommen sind. Das Einzige an das Alice sich noch erinnern ist, dass sie am Abend zuvor mit ihren Freundinnen aus war und dabei ordentlich Alkohol getrunken hat. Gabriel gibt es als Jazz Musiker aus, doch Alice hat Zweifel an der Glaubhaftigkeit seiner Geschichte und wendet sich an Seymour, der Gabriels Daten kontrollieren soll. Als Alice Gabriel mit ihrem Wissen konfrontiert, gibt dieser sich als Polizist aus, der auf der Suche nach Eric Vaughn ist. Eric Vaughn ist ein Mörder, der mehrer Frauen auf dem Gewissen hat. Doch Alice ist sich sicher, dass der Gesuchte bereits tot ist. Alice und Gabriel machen sich auf den Suche nach dem Frauenmörder. Kann sie Gabriel wirklich vertrauen und was für ein Spiel spielt ihr Freund/Kollege Seymour?

Die Handlung des Buches wird auf zwei Ebenen erzählt. In Rückblenden wird die Alice Geschichte erzählt, wie sie ihren Mann Paul kennen lernt und wie sie den oben erwähnten Mörder stellen will, dieser sie angreift und dabei ihr ungeborenes Kind verliert. Man denkt, es kann nicht noch schlimmer kommen aber ihr Mann Paul verunglückt auf dem Weg ins Krankenhaus tödlich. Im weiteren Verlauf, erfährt man als Leser, dass Alice, die auf den ersten Blick so gesund wirkt an einer tödlichen Krankheit leidet und diese nicht wahrhaben will.

Jedes Mal wenn ein neuer Aspekt hinzu kam, dachte ich mir immer, so kann es gewesen aber dann kommt es zu immer neuen Wendungen, bis ich nicht mehr wusste, wem ich trauen kann. Das Buch nimmt eine entscheidende Wendung, mit der ich überhaupt nicht gerechnet habe und das Buch zu einem glaubhaften Ende verhilft. “Nacht im Central” liest sich auf Grund der großen Schrift ruckzuck weg aber es hat mich nicht so überzeugen können, wie “Morgen vielleicht”. Es ist ein spannend geschriebenes Buch, das mir trotz aller Längen ziemlich gut gefallen hat. Daher gibt es 3,5 von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.

Mein Dank geht an den Piper Verlag, der mir das Buch freundlicherweise als Leseexemplar zur Verfügung gestellt hat.

Masson, Julie: Ein Commissaire geht baden

Farbige Wimpel flattern im Wind. In Hossegor an der französischen Atlantikküste ist internationales Publikum versammelt, jeder feuert sein Team der Surfweltmeisterschaft an. Der Jubel verwandelt sich in Entsetzen, als einer der Lokalmatadoren plötzlich über Schwindel klagt und wenig später tot im Sand liegt.
Commisaire Lefevre glaubt nicht an einen Zufall und beginnt zu ermitteln. In der Hippie-Welt der Surfer, die von der ulrimativen Welle träumen, und der Arena des Leistungssports, wo Wettbetrügereien, Doping und Sponsoring die kriminellsten Blüten treiben.
Lefevre ahnt bald, dass er noch einige Gläser Pastis trinken muss, bis er wirklich alle Fäden dieses Falles in der Hand hält.

  • Taschenbuch: 320 Seiten
  • Verlag: rororo (24. April 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3499269651
  • ISBN-13: 978-3499269653

baden  Diesen Monat habe ich ein besseres Händchen für Krimis, nach “Der Prinzessinnenmörder” habe ich mit Julie Massons Krimi den 2. Band um Kommissar Lefevre gelesen, da dieses Buch vorbestellt ist, musste ich ihn vorziehen aber der 1. Band “Pastis für den Commissaire” liegt bereits auf meinem SuB.

Der Autor nimmt seinen Leser mit nach Südfrankreich, bereits im 1. Band konnte Lefevre einen Fall in Lit-et-Mixe positiv abschließen und nun freut er sich, dass er wieder an seinen geliebten Schreibtisch in Bordeaux darf. Nach dem Tod eines Kollegen hat er sich vom Außendienst in den Innendienst versetzen lassen aber sein Vorgesetzter ist da anderer Meinung und setzt ihm mehr oder weniger die Pistole auf die Brust, entweder er geht zurück oder er hätte keine Verwendung mehr für. Zähneknirschend macht sich Lefevre auf den Weg. Da sein Haus alles andere als bezugsfertig ist, stürzt er böse und verletzt sich böse am Knöchel und diese Verletzung, den Armen treiben die Schmerzen schier in den Wahnsinn, zieht sich wie ein roter Faden durchs Buch. In jedem Kapitel ächzt und stöhnt Lefevre.

Vor Ort angekommen, muss er feststellen, dass sich nichts geändert hat, immer noch die gleichen Verkehrsdelikte und auch bei der geringen Arbeitsmoral seiner Kollegen hat sich nichts geändert. Als im Nachbarort Surfwettkämpfe ausgetragen werden, lässt sich von seinem Kollegen überreden, dass sie sich die Wettkämpfe anschauen. Sein Kollege, Francois (mein schlechtes Namensgedächtnis hat mich böse im Stich gelassen) ist ein leidenschaftlicher Surfer und er kennt sich in der Surfer Szene ziemlich gut aus. Kaum angekommen, werden die beiden Favoriten der Wettkämpfe, Pierre und Kenny, umgebracht. Der zuständige Teamarzt möchte am liebsten sofort die Totenscheine ausstellen und bestätigen, dass die beiden eines natürlichen Todes gestorben sind aber Lucien durchkreuzt die Pläne und lässt die beiden Toten obduzieren.

Während Lucien den offiziellen Weg der Ermittlungen geht und alle Verdächtigen befragt, mischt sich Franscois unter die Surfer um sich dort umzuhören.

Schon recht früh, fällt Xaviens Name und der seiner Schwester. Xavien war ein hoffnungsvolles Nachwuchstalent aber er verunglückte als er nachts surfen war. Seit dem Zeitpunkt sitzt er im Rollstuhl und seine Schwester sorgt sich um ihn, konnte auf Grund des Unfalls nicht wie geplant ihr Jura Studium an der Sorbonne aufnehmen. Nun könnte man sich fragen, was hat der Tod der beiden Surfer mit Xaviens Unfall zu tun? Welche Rolle spielt der Teamchef LeClerk?

“Ein Commissaire geht baden” konnte mich tatsächlich von der ersten Seite an überzeugen. Lucien ist im Gegensatz zu vielen anderen Ermittlern ein Kommissar mit Ecken und Kanten. Einer der auch mal um die Ecke denken kann. Lucien käpmft ständig gegen seine Nikotinsucht und das lässt ihn menschlich wirken. Auch wenn er keine wichtige Rolle spielt, mochte ich den Pathologen, immer wenn er ins Spiel kam, musste ich vor mich grinsen. Sein Sinn für Humor ist einfach nur göttlich, so schickt er Lucien ein Bild einer Raucherlunge.

Das Buch konnte mich auch überzeugen, da ich lange Zeit nicht wusste wer der Täter sein könnte. Da ich ein paar nette Lesestunden hatte, bekommt das Buch vier von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung. Ich würde mich freuen, wenn es einen dritten Band um den sympathischen Kommissar geben wird!

Doerr. Anthoy: Alles Licht, das wir nicht sehen

Saint-Malo 1944: Die erblindete Marie-Laure flieht mit ihrem Vater, einem Angestellten des “Muséum National d’Histoire Naturelle”, aus dem besetzten Paris zu ihrem kauzigen Onkel in die Stadt am Meer. Verborgen in ihrem Gepäck führen sie den wahrscheinlich kostbarsten Schatz des Museums mit sich. Werner Hausner, ein schmächtiger Waisenjunge aus dem Ruhrgebiet, wird wegen seiner technischen Begabung gefördert und landet auf Umwegen in einer Spezialeinheit der Wehrmacht, die die Feindsender der Widerstandskämpfer aufzuspüren versucht. Während Marie-Laures Vater von den Deutschen verschleppt und verhört wird, dringt Werners Einheit nach Saint-Malo vor, auf der Suche nach dem Sender, der die Résistance mit Daten versorgt… Hochspannend und mit einer außergewöhnlichen Sprachkunst erzählt Anthony Doerr die berührende Geschichte von Marie-Laure und Werner, deren Lebenswege sich für einen schicksalsträchtigen Augenblick kreuzen.

  • Gebundene Ausgabe: 519 Seiten
  • Verlag: C.H.Beck; Auflage: 4 (17. Juni 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3406680631
  • ISBN-13: 978-3406680632
  • Originaltitel: All the Light We Cannot See

Licht “Alles Licht, das wir nicht sehen” habe ich im 2. Durchgang zu Ende gelesen und ich war auch beim 2. Mal drauf und dran es abzubrechen. Ich hatte bis zum Schluss Probleme in die Handlung eintauchen zu können. Die extrem kurzen Kapitel haben jeden Lesefluß im Keim erstickt.

Anthony Doerr erzählt im vorliegenden Buch die Geschichte von Werner Hausner und Marie-Laure LeBlanc und nimmt seine Leser mit in die Wirren des 2. Weltkriegs. Die Handlung wird aus der Sicht von Werner, Marie und teilweise auch aus der von Rumpels erzählt (wobei von Rumpel nur eine Nebenfigur ist)

Werner und seine Schwester, Jutta, wachsen in einem Kinderheim im Ruhrpott auf. Werner zeigt von klein auf Interesse an technischen Geräten und deren Funktion. So finden er und seine Schwester ein defektes Radio und er bastelt so lange am Radio herum bis es funktioniert und die Kinder heimlich, und vor allem verbotenerweise, Radio hören können.

Marie, wohnhaft in Paris, ist als kleines Kind erblindet. Damit sie sich in ihrem Viertel zurecht findet, baute ihr Vater die Straße detailgetreu nach und übt mit ihr jeden Dienstag. Er bringt ihr auch die Blindenschrift näher, sodass sie Bücher lesen kann. So kann sie in die Bücher von Jules Verne eintauchen und sie liest so oft, bis die Schrift nicht mehr erkennbar ist.

Schon bald spricht sich Werners Talent herum und er wird auf einer von Nazis geführten Schule aufgenommen, damit dort seine Fähigkeiten richtig gefördert werden.

Als die Lage in Paris sich zuspitzt, flüchten Marie und ihr Vater nach Saint Malo, wo sich gegen Ende Werners und Marie kreuzen werden.

“Alles Licht, das wir nicht sehen” ist wieder ein typisches, gehyptes Buch, mit dem ich nichts anfangen konnte. Man merkt am Schreibstil des Autors, dass er Amerikaner ist und die Geschichte eher verniedlicht erzählt. Durch den permanenten Wechsel der Persektiven, ca. alle 1-2 Seiten wirkt die ganze Handlung sehr abgehackt. “Alles Licht, das wir nicht sehen” ist also kein Buch, das man unbedingt gelesen haben muss. Das Ende, an dem man als Leser/in erfährt, was aus aus den einzelnen Charakteren geworden ist, fand ich ganz nett und hat dem Buch ein rundes Ende gegeben.

Da meine Erwartungen ans Buch deutlich höher waren, bekommt das Buch zwei von fünf Sternen.

Föhr, Andreas: Der Prinzessinnenmörder

Auf dem Heimweg von einer Zechtour macht Polizeiobermeister Kreuthner an einem kalten Januarmorgen einen grauenvollen Fund. Unter dem Eis des zugefrorenen Spitzingsees entdeckt er die Leiche einer 15-Jährigen. Sie wurde durch einen Stich mitten ins Herz getötet und trägt ein goldenes Brokatkleid. Als man im Mund des Opfers eine Plakette mit einer eingravierten Eins findet, ahnen der ewig grantelnde Polizeimeister Kreuthner und sein Chef, Kommissar Wallner, dass dies nur der Anfang einer grauenvollen Mordserie ist.
Ausgezeichnet mit dem Friedrich-Glauser-Preis für das beste Debüt!

  • Taschenbuch: 400 Seiten
  • Verlag: Knaur TB (12. September 2011)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3426504855
  • ISBN-13: 978-3426504857

519MKaG11OL._SX327_BO1,204,203,200_ “Der Prinzessinnenmörder” schlummert seit seinem Erscheinen auf meinem SuB. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich das Buch angefangen hatte zu lesen aber es dann abgebrochen habe. Warum weiß ich leider gar nicht mehr. Nach dem es in den letzten Tage so heiß war, habe ich beschlossen, dass ich mich literarisch abkühlen will und wie geht das besser als mit diesem Buch? Im Buch hat es teilweise Temperaturen, die unter den Gefrierpunkt klettern.

Nach einem durchzechten Abend macht sich Kreuthner auf den Weg an den Spitzingsee. Eigentlich wollte er nur anschauen, ob der See zum Eisstockschießen geeignet wäre. Obwohl Kreuthner seinen schlechten Ruf weg hatte, mochte ich ihn irgendwie und ich dachte nur als er den richtigen Riecher hatte und dem Täter sehr nahe gekommen war: “Mist, warum muss er den Täter nur laufen lassen” Tja aber in diesem Moment fehlten ihm wichtige Informationen

Doch dann macht er einen grausamen Fund. Unter der Wasseroberfläche treibt die Leiche eines jungen Mädchens, die erst vor kurzem ermordet wurde. Damit die Polizei es leichter hat, hinterließ der Täter (wie immer ist das kein Hinweis auf das Geschlecht, sondern es für mich einfacher Täter zu schreiben, daher verzichte ich immer auf den weiblichen Zusatz) hat er auf einem Marterl den Namen des Mädchens hinterlassen. Pia Eltwanger ist das erste Opfer eines potentiellen Serienmörders.

Kurze Zeit später wird die eine weitere Mädchenleiche gefunden. In dem der Mörder die Leiche auf Kommissar Wallners Dach ablegt, geht er ein ganz schönes Risiko ein. In kleinen Ortschaften, vor allem in ländlichen Gegenden ist es üblich, dass die Nachbarn sich kennen und Fremde ziemlich schnell auffallen. Wallner und seine Kollegen versuchen einen Zusammenhang zwischen den beiden ermordeten Mädchen herzustellen. Auf den ersten Blick haben die Mädchen, außer der gleichen Todesursache nichts gemeinsam.Jedes Mädchen hat in ihrem Mund einen Gegenstand, der für die Ermittlungen eine wichtige Rolle spielen wird.

Pia Eltwanger kommt aus einem gut betuchten Elternhaus, während Getraud die Tochter von Landwirten ist.

im zweiten Erzählstrang wird die Geschichte von Peter und Lisa erzählt. Peter und Lisa sind in den Faschingsferien in Bayern und planen einen Skiausflug. Doch Peter, ein geübter Skifahrer unterschätzt die Schneelage, sodass das Mädchen abstürzt und den sicheren Tod findet.

Während der Ermittlungen trifft Wallner, der ständig am Frieren ist, auf einen evangelischen Pfarrer, der ihm die traurige Geschichte eines Mannes erzählt, dessen Tochter tragisch ums Leben gekommen ist…. Ich habe mir darauf hin die Frage gestellt, was für eine Verbindung es zwischen all dem gibt.

Doch dann geschieht ein weiterer Mord, mit dem gleichen Operandus Modi, das Opfer, dieses Mal männlich, wird ebenso mit einem Stilett erstochen aufgefunden. Doch dieser Mord geschieht in nicht in Bayern sondern in Dortmund. Kann Wallner einen weiteren Mord vermeiden und wie passt der Dortmunder Mord ins Konzept?

“Der Prinzessinnenmörder” habe ich hauptsächlich nachts gelesen, in Momenten in denen mein Sohn beschlossen hatte, dass er keine Lust hat zu schlafen. Ich bin keine geübte Krimileserin, die schon recht früh weiß, wer der Täter ist und warum gemordert wurde aber in diesem Fall hatte ich aber Seite 177 eine wage Vermutung, wie das Ganze abgelaufen sein könnte und mit jeder weiteren gelesenen Seite wurde meine Vermutung bestätigt. “Der Prinzessinnenmörder” ist ein solider geschriebener Krimi, mit einem Kommissar der mehr Ecken und Kanten gebrauchen könnten. ´Vom Schreibstil her ist es sehr flüssig geschrieben. Aus meiner Sicht ist es ein gelungenes Erstlingswerk und von mir gibt es daher auch vier von fünf Sternen.

Lieder, Susanne: Ostseewind und Sanddornküsse

Harriet Bohnekamp, fast fünfzig, liebenswert und ausgesprochen tollpatschig, führt ein geordnetes, todlangweiliges Leben. Demnächst soll sie die kleine Bremer Bankfiliale übernehmen, in der sie seit zwanzig Jahren arbeitet. Eine Familie zu gründen, hat sie verpasst, und an die große Liebe glaubt sie schon lange nicht mehr. Der überraschende Heiratsantrag von einem alten Schulfreund reißt Harriet aus ihrem Tiefschlaf. Ihre Flucht auf den Darß führt sie wiederum direkt in die Arme von Jakob und zu einer himmlischen Liebesnacht am Strand. Harriet wollte einen Neuanfang – jetzt hat sie zwei Männer zum Verlieben. So prickelnd hatte sie sich das alles gar nicht vorgestellt…

  • Taschenbuch: 384 Seiten
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch (6. Februar 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3548286216
  • ISBN-13: 978-3548286211

sanddorn  Da mein kleiner Nasenbär noch keine Anstalten macht zu schlafen, nutze ich die Zeit. Dieses Buch habe ich am Anfang des Monats gelesen (bis ist er Monat mit zwei gelesenen Bücher echt mau). “Ostseewind und Sanddornküste” hatte ich mir in der Stadtbibliothek vorbestellt, ausgeliehen und gelesen, da ich schon einige Bücher (die Bücher um die Inselärtzin) gelesen habe, deren Schauplatz die Ostsee ist. Ich bekomme jedes Mal ein bisschen Fernweh, wenn ich diese Bücher lese!

Harriet, genannt Jette, ist fast 50 und lebt in Bremen. Jette ist ein Mensch, der alle böse Gedanken schluckt und lieber ein Mal zu viel “Ja” anstatt  “Nein” zu sagen. Nein, zu ihrer “Freundin” Miriam, die ihr Leben vor Jette ausbreitet, sie selbst ist eher wortkarg. Nun los sie die Filiale übernehmen, obwohl sie dazu keine Lust hat. Ihre letzte Beziehung liegt schon Jahre zurück und sie scheint auch ohne Partner glücklich und zufrieden zu sein, immerhin hat sie eine Katze.

Als ihr langjähriger Freund, nicht Partner, einen Heiratsantrag macht, geht sie, obwohl sie gar nicht vor hat zu heiraten, mit seiner Mutter auf Brautkleider Suche und die ganze Szene wirkt ziemlich abstrus. Anstatt Gerds Mutter zu sagen, dass es keine Hochzeit gibt, zwängt sie sich in mehrere Brautkleider aber Gerds Mutter kann ziemlich resolut sein. Bevor ihr doch noch der Kragen platzt, packt sie ihre Tasche und macht sich auf den Weg zur Ostsee. Im Internet hat sie sich mit einer netten Frau, die nur unwesentlich jünger ist als sie, sich angefreundet. Die beiden chatten jeden Abend zusammen. In ihrer Freizeit zeichnet (und jedes Kapitel endet mit einer niedlichen Zeichnung) gerne. Johanna gibt ihr den Tipp, Jette möge ihre Bilder an einen Verlag schicken. Aus Angst vor Ablehnung wagt Jette diesen Schritt. An der Ostsee angekommen, wollte sie bei Johannas Bruder, Jakob, nach Johannas Adresse fragen. Dieser ist völlig überrumpelt, denn Johanna weiß nicht, dass Jakob in ihrem Namen gechattet hat. Jette ist anfangs sehr empört, dass sie die ganze Zeit mit einem Mann Kontakt hatte. Dennoch nimmt sie sein Angebot an, in dessen Hotel zu wohnen.

Wirkte die Brautkleid Szene am Anfang des Buchs grotesk, wird das Ganze an Jettes 50 Geburtstag getoppt. Ihre “Freundin” Miriam trommelt Jettes “Freunde” zusammen, bringt sie dazu, dass sie sich auf den Weg nach Draß machen und Jakob soll Jette ablenken. Dummerweise kann Jette mit diesen Leuten nichts anfangen. Anstatt die Chance, endlich mal klare Worte zu sagen, macht sie sich mit Jakob vom Acker und die beiden verbringen eine zauberhafte Nacht unter freiem Himmel. Tja, die liebe Miriam ist alles andere als begeistert als sie Jette am nächsten Morgen begegnet und endlich, endlich redet Jette mal Klartext…..

“Ostseewind und Sanddornküsse” ist das ideale Sommerbuch auch wenn es ziemlich lange dauert bis die Handlung so richtig in Fahrt kommt. Das Buch hat einige Längen aber auch Augenblicke in denen ich ziemlich schmunzeln wusste. Wer gerne Frauenromane liest, weiß wie das Buch zu Ende geht aber und hier kommt jetzt ein Spoiler(!): Das Buch hat wie so viele andere Bücher ein Happy End, die Protagonistin kommt mit ihrem Helden zusammen und dann endet das Buch abrupt. Ich habe ja ein Faible für Pro und Epiloge, nach so einem Ende hätte ich gerne gewusst, ob sie und Jakob wirklich zusammen passen oder nicht. So habe ich mich nur gefragt “und das war’s jetzt”? “Ostseewind und Sanddornküste” ist leider aber nicht das erste Buch, das so abrupt endet.

Vom Schreibstil liest es sich sehr flüssig aber ich hatte so niemanden, den ich irgendwie mochte. Jettes Verhalten war mir zu ambivalent. Daher gibt es von mir drei solide Sterne von fünf, das Buch hatte deutlich mehr Potential!