Ist es nicht erstaunlich, wie schnell der Mai wieder vorüber gegangen ist? Dabei habe ich in dem Monat gar nicht so viel gemacht, hatte fast vier Wochen Schulung gehabt. Nach vier Wochen, in denen ich nur montags, für zwei- drei Stunden, auf der Line war, hieß es dann letzte Woche: Ihr habt nun euren gewohnten Alltag wieder. Ich gehöre zu denen, die sich selbst unter Druck setzen, habe immer noch meine Zeiten vom Mai letzten Jahres im Hinterkopf. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich nur einen Skill (ich könnte mir nicht mehr vorstellen, dass ich nur einen Skill telefonieren) und da waren meine Zeiten einfach gut. Nun sind sie einfach nur bescheiden und das stresst mich ungemein. Was habe ich im Mai gelesen, dass ist sicher die spannendere Frage. Dieses mal verlinke ich euch meine gelesenen Bücher nicht mit Amazon, die Links führen euch direkt auf die Verlagsseite.
Auf Youtube habe ich Sörens Kanal entdeckt. Sören nimmt uns mit ins Reich der Buchbekloppten. Aktuell macht er mit seiner Familie Urlaub in Paris und hat uns Zuschauer unter anderem zu “Shakespear und Company” mitgenommen. Seine Videos anzuschauen, macht einfach gut Laune. Kann er mit eurer Hilfe, die 200 Abos knacken??
- Stuertz, Sebastian- Da wo sonst das Gehirn ist: Anfang Mai waren wir in Saarbrücken um das Auswärtsspiel des TSV 1860 Münchens (#ELIL) zu besuchen, obwohl Mr. Fogg VfB Stuttgart Fan ist, hatte er sehr viel Spaß im Stadion. Ich weniger, da die Löwen das Spiel mit 0:2 verloren haben. Kommen wir nun aber zum Buch. Anfangs lernen wir Alina kennen. Nach einem Vorfall an ihrer alten Schule, wechselt sie Schule an der alles anders läuft, so dürfen die Schüler eigenständig ein Projekt planen und umsetzen. Sie und ihrer Mutter leben bei einem Bekannten zur Untermiete, nach dem ihre Mutter die Miete nicht bezahlt hat, setzt ihr Bekannter sie auf die Strasse. Zu ihrem Papa, der allerdings nicht ihr biologischer Vater ist, kann sie nicht. So ziehen sie und ihre Mutter bei einem Mitschüler ein, dessen Familie Geheimnisse hat. “Dort wo sonst das Gehirn ist” war ein Zufallsfund aus unserem Bücherknast. Der Autor nimmt uns auf eine Achterbahnfahrt des Erwachsenwerdens mit und ich muss sagen, dass mir Alinas Mutter mehr als nur einmal auf die Nerven gegangen ist, da sie einfach nur verantwortungslos gehandelt hat. Leseprobe.
- Ford, Richard- Kanada: Kanada habe ich im Zuge meines Lesekreises gelesen und wir hatten eine lebhafte Diskussion. Da fällt mir ein, dass ich endlich “ein grüner Junge” lesen sollte, da warten über 700 Seiten auf mich. Ich habe ja den “Ruf” weg, dass ich das aktuelle Lesekreis Buch immer auf den letzten Drücker lese, dies mit “ein grüner Junge” sicher nicht möglich. Ich habe mal einen Blick in das Buch geworfen, habe die erste Seite gelesen um es dann diskret weg zu legen. Zu Kanada gibt es eine Rezension. Leseprobe.
- Atlas, Syd- Es war einmal in Brooklyn: Bevor ich angefangen habe, diesen Beitrag zu schreiben, habe ich mir überlegt, ob ich mit den schlechtesten Büchern anfangen soll und mit den besten enden sollte. Habe mich entschieden, die Bücher in chronologischer Reihenfolge zu notieren. “Es war einmal in Brooklyn” gehört zu den schlechtesten Büchern, die ich in den letzten Jahren gelesen habe. Anfangs lernen wir Juliette und David kennen, sie sind 17 Jahre alt und wohnen Tür an Tür. Die Autorin nimmt uns mit ins Jahr 1977. Juliette und David sind auf der Schwelle zum Erwachsenwerden, während Juliette überlegt, was sie nach der Schule machen soll, kämpft David um sein Überleben. David hat Leukämie und es ist nicht sicher, wie hoch seine Überlebenschancen sind. Seit ihrer Kindheit sind David und Juliette befreundet. Laut Klappentext wird ein großer Blackout angeteasert, nach diesem soll alles anders sein als zu vor. Da ich wissen wollte, was nach diesem Blackout anders sein soll, habe ich mich durchs Buch gequält und auf Seite 198 war es dann endlich so weit und der Blackout kam. Kleiner Spoiler, danach hat sich überhaupt nichts geändert und die Story blieb flach und belanglos. Hätte ich mir das Buch nicht im Bücherknast ausgeliehen, hätte ich mich geärgert, wenn ich so viel Geld für diese Buch ausgegeben hätte. Die Story und der Schreibstil waren einfach nur schlecht und die Story. Leseprobe. Ganz übel fand ich als Juliette von Ricco gefragt wurde, ob sie noch Jungfrau wäre und ob er ihr erster Mann sein könnte. Während ich das las, habe ich mich gefragt, ob Ricco noch alle Latten am Zaun hat und warum Juliette das Date nicht an der Stelle abgebrochen hat.
- Barreau, Nicolas- Tausend Lichter über der Seine: Habe gerade festgestellt, dass “Tausend Lichter über der Seine” und “Es war einmal in Brooklyn” im gleichen Verlag erschienen sind, so muss ich nicht hin und her switchen. “Tausend Lichter über der Seine” habe ich per Zufall auf Skoobe entdeckt und musste es einfach lesen. Da mir die Bücher früher richtig gut gefallen haben, war meine Messlatte relativ hoch und dieses Buch ist das schlechteste Buch, das ich von dem Autoren gelesen habe.
- Schoch, Julia- Das Liebespaar des Jahrhunderts: Manchmal möchte ich, was mein Beuteschema betrifft, einen Blick über den Tellerrand hinauswagen, um dann fest zu stellen, dass es sich nicht immer lohnt. Im Literarischen Quartett (Ausgabe 05.05.2023) wurde das Buch besprochen und hochgelobt, ab Minute 34:42 könnt ihr nach hören, wie sich die Teilnehmer über das Buch geäussert haben. Nach dem ich mir die Passage angehört habe, habe ich mich gefragt, ob ich ein anderes Buch gelesen habe. Ich wurde mit dem Schreibstil der Autorin überhaupt nicht warm und war froh als ich es zu Ende gelesen habe und es wieder abgeben konnte. Leseprobe.
- Hohberg, Anette- Was die Nacht an den Tag bringt: Diese Buch habe ich als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen und nach dem ich drei nicht so gute Bücher gelesen habe, war ich froh, dass dieses Buch lesenswert war. Zu diesem Buch gibt es bereits eine Rezension. Leseprobe.
- Anour, Rene- Die Totenäztin (Wiener Blut): Dies ist der Beginn einer neuen historischen Krimireihe. Im ersten Band lernen wir Dr Fanny Goldmann kennen. Der Autor nimmt uns mit nach Wien ins Jahr 1908, dort arbeitet unsere Protagonistin als Prosekturgehilfin in der Pathologie obwohl sie selbst Medizin studiert hat. Nach zwei heimlichen Obduktionen stellt sie fest, dass es Gemeinsamkeiten gibt. Da sie eine “nur” eine Frau ist, glaubt ihr keiner und sie fängt an im Geheimen zu ermitteln. Wiener Blut ist ein solider Auftakt einer neuen Krimireihe (mittlerweile sind vier Bände erschienen), den fiesen Cliffhanger am Ende hätte ich nicht gebraucht. Leseprobe.
- Noel, Alyson- Stealing Infinity: Auch dies ist der Auftakt einer neuen Reihe. Die Erstauflage hat einen farbigen Buchschnitt. Ich habe allerdings das ganz “normale” Bibliotheksexemplar ohne farbigen Buchschnitt gehabt. “Stealing Infinity” wird auf Instagram ziemlich gehypt und ich wollte wissen, ob der Hype gerechtfertigt ist oder nicht. Als ich sah, dass unser Bücherknast das Buch erworben hat, packte ich das Buch auf meine persönliche Merkliste und als ich sah, dass es verfügbar ist, musste ich es mir ausleihen. Nach einem Club Besuch ändert sich das Leben unserer Protagonistin, um nicht im Gefängnis zu landen, wird Natasha vor die Wahl gestellt, entweder sie geht auf die Gray Wolf Academ und ihr Leben ändert sich komplett oder sie lebt ihr trostloses Leben wie zu vor. Ich fing mit dem Lesen an und konnte sofort in die Geschichte eintauchen. Da die Kapitel sehr, sehr kurz sind, lässt sich das Buch zügig an einem Stück lesen. Allerdings hatte ich nicht das Gefühl, etwas Neues gelesen zu haben, es hat mich stellenweise an die Edelstein Trilogie von Kerstin Gier erinnert. Leseprobe.
- Thompson, Kate- Die Bibliothek der Hoffnung: Dieses Buch hat mich persönlich geflahst, es war das beste Buch, dass ich im Mai (und 2023) gelesen habe. Ich habe mit den Protagonisten mitgelitten. Es war ein Buch, dass mich von der ersten Seite in den Bann gezogen hat. Obwohl es zu einer sehr düsteren Zeit spielt, strahlt das Buch eine positive Energie aus. Selten hat mich ein Buch so abholen können wie dieses. Leseprobe.
- Teige, Trude- Als Großmutter im Regen tanzte: Als “Großmutter im Regen tanzte” git als norwegischer Geheimtipp und wird aktuell auf Instagram ziemlich gehypt. Da ich neugierig war, habe ich mir das Buch in unserer Zentralbibliothek ausgeliehen und auch schon wieder abgegeben. Anfangs lernen Juni kennen, die auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Mann ist und in das Haus ihrer Kindheit zurück kehrt. Juni, deren Mutter ein massives Alkoholproblem hatte, die ihren leiblichen Vater nie kennen gelernten durfte, wundert sich schon lange, dass sie ihrem Großvater überhaupt nicht ähnlich sieht. Im Haus ihrer Oma, Thekla, findet sie ein Bild, dass diese mit einem deutschen Soldaten zeigt. Damit sie ihre Geschichte kennen lernt, macht sich Juni auf den Weg nach Deutschland. Dieses Buch wird auf zwei Zeitebenen erzählt, so erfahren wir als Leser*in Theklas Geschichte. Spannend fand ich, unsere dunkle Vergangenheit aus einem komplett anderen Blickwinkel zu lesen und ich kann somit auch nachvollziehen, warum das Buch als Geheimtipp gilt.
- Wahl, Caroline- 22 Bahnen: Oh je, oh je… “22 Bahnen” ist das Erstlingswerk von Caroline Wahl. Aktuell wird dieses Buch auf Instagram so hoch gelobt, daher habe ich mir das Buch in der Bibliothek vorbestellt und ausgeliehen. Ich kann den Hype, der um das Buch gemacht wird, einfach nicht nachvollziehen, denn es ist einfach nur schlecht, nicht nur inhaltlich sondern auch stilistisch. Ich war drauf und dran, dieses Buch abzubrechen, da es aber nur 208 Seiten stark ist, habe ich mich erfolgreich durch gequält und habe mich nach 208 gelesenen Seiten gefragt, was will mir die Autorin überhaupt mit den auf den Weg geben. Anfangs lernen wir Tilda kennen: Tild, Ida und ihrer Mutter wohnen in einer namenlosen Kleinstadt. Gildas Alltag ist sehr durch strukturiert: Arbeit, Studium und 22 Bahnen schwimmen. Da ihre Mutter ein massives Alkoholproblem hat, übernimmt sie die Erziehung ihrer jüngeren Schwester als ihr nahegelegt wird, dass sich auf eine Promtionsstelle bewerben soll arbeitet sie einen Plan aus, damit ihrer Schwester selbstsicherer wird. Ich hätte es gut gefunden, wenn Tilda ihrer Mutter, nach dem gescheiterten Suizidversuch, sie vor die Wahl gestellt hätte, entweder machst du eine richtige Therapie oder ich wende nicht ans Jugendamt. So bleibt das Buch inhaltlich ziemlich blass. Die Geschwisterliebe zwischen Tilda und Ida hat nicht emotional berühren können, die Mutter fand ich ich ziemlich eindimensional beschrieben ohne wirkliche Tiefe. Leseprobe.
Statistik: 11 gelesene Bücher (4 Autoren und 7 Autorinnen)
Seiten: 3955 Seiten, was eine Durchschnitt von 127,58 Seiten pro Tag ergibt.
Bereiste Länder: Norwegen, Frankreich, USA, Kanada, Deutschland, England, Bali
Mein persönliche Highlight:

In den Juni nehme ich: Babel und Fische, die in Sonnenspenkeln schwimmen mit.
Das war mein Lesemonat Mai, welche Bücher habt ihr im Mai gelesen?