Lesemonat Februar / Lesen ausserhalb der eigenen Kompfortzone?

Jeden Sonntag findet auf Sörens Buchkanal um 19 Uhr das wöchentliche Read-with- me. Dies ist ein Termin, auf den ich mich die ganze Zeit freue. Allerdings fällt mir (aber nicht nur bei ihm) auf, dass viele User immer im gleichen Genre unterwegs sind. Um meinen Lesehorizont erweitern zu können, lese ich auch Bücher, die nicht immer in meine Kompfortzone passen. Ich höre immer, dass YouTuber*innen sagen, dass sie zum Beispiel nur Fantasy oder Krimi lesen würden. Dies finde ich schade, da es auf dem Buchmarkt so viele Bücher zu entdecken gibt. Durch meinen Lesekreis bin ich “gezwungen” auch mal zu einem Buch zu greifen, das ich sonst nicht lesen würde. Nicht alle Bücher gefallen mir aber so zum Bespiel zu einem Buch von Richard Ford (Kanada) oder ein Buch von Stefan Zweig (Ungeduld des Herzens gelesen). Beide Bücher fand ich sehr lesenswert. Lest ihr eigentlich Bücher, die außerhalb eurer Kompfortzone sind?

Kommen wir nun aber zu meinen gelesenen Bücher:

  1. Meyer, Kaidie Bibliothek im Nebel: Letztes Jahr habe ich “Die Bücher, der Junge und die Nacht” gelesen. Dies war der Auftakt einer Reihe, da mir das Buch richtig gut gefallen hat, habe ich mich gefreut als der zweite Band raus gekommen ist. Obwohl “die Bibliothek im Nebel” ein zweiter Teil ist, können die Bücher unanbhängig von einander gelesen werden. Dieses Buch spielt auf drei Zeitebenen, die Autor geschickt miteinander verwebt. Genau wie im ersten Band nimmt uns der Autor mit ins Graphische Viertel nach Leipzig. Dieses Buch fand ich sehr lesenswert.
  2. Thorogood, Robert Mrs Potts’ Mordclub und der tote Bräutigam: Dies ist ebenfalls ein zweiter Band. Auch in diesem Buch treffen wir wieder auf Judith, Suzie und Becks, die bereits im ersten Buch einen Mordfall aufgeklärt haben. Dies ist ein Buch für alle, die gerne Cosy Krimis lesen und gut auf unnötiges Blutvergießen verzichten können. Die Auflösung fand ich sehr spannend.
  3. Martin, Pierre Monsieur le Comte und die Kunst der Täuschung: Ende Februar (2023) habe ich den erste Buch um  Lucien Comte de Chacarasse gelesen. Im ersten Band wird Lucians Vater umgebracht und nun ist es Lucians Aufgabe, dass er in die Fußstapfen seines Vaters tritt und ebenfalls Auftragskiller wird. Nichts ist Lucian zu wider als fremde Menschen umzubringen. Sein Onkel liefert ihm die Daten, von den Opfern, die er zu beseitigen hat. Auch in diesem Fall muss Lucian creativ werden, damit seine Opfer überleben können. Ich habe mich mit dem ersten Band sehr schwer getan und wurde mit dem Schreibstil nicht warm. Da mir aber das Setting und auch der Protagonist so gut gefallen hat, wollte ich dem zweiten Band eine Chance geben und habe es gelesen. Dieser zweite Band hat mir deutlich besser gefallen. Pierre Martin hat den Büchern um Madame le Commissaire eine sehr interessante Protagonistin geschaffen. Im vorliegenden Buch git es einen Querverweis zu Madame le Commissaire. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, können sie unabhängig von einander gelesen werden. Allerdings baut die Familiengeschichte sich in Band 1 auf. Im Gegensatz zu Band 1 hat mir Band 2 deutlich besser gefallen.
  4. Major, Cesca und morgen für immer: Dieses Buch habe ich per Zufall auf YouTube entdeckt und da es spannend klang, musste ich es einfach lesen. Am Anfang lernen wir die 42 jährige Emma kenne, sie ist Literaturagentin und ihr Alltag besteht aus laute To-Do- Listen, die sie abarbeiten muss. Sie und ihr Mann (Dan) sind seit etlichen Jahren verheiratet. An ihrem Jahrestag schreiben sie und ihr Mann (seine Briefe fand ich unfassbar emphatisch) sich einen Brief, in dem sie schreiben, was im letzten Jahr alles gut war und was an sich schätzen und lieben. Nun ist es so, dass Emma zum zweiten Mal in Folge vergisst, diesen Brief an Dan zu schreiben. Dan verlässt darauf hin wütend das Haus und stirbt. Dieser Tod löst bei Emma eine Endlosschleife aus und sie erlebt diesen Tag wieder und wieder. Egal, was sie an dem Tag macht oder auch nicht: Dan stirbt jeden Tag aufs Neue. Das Buch hat mich ein bisschen an “und täglich grüßt das Murmeltier erninnert”, auch dieses Buch hat mir richtig gut gefallen. Den Schreibstil fand ich sehr packend und ich Emma hatte mein Mitgefühl.
  5. Empoli, Giuliano da : Der Magier im Kreml– Der Autor nimmt uns nach Moskau und zeigt uns, wie Putin an die Macht kam und wie er seine Macht festigen konnte. Jetzt wo ich über das Buch noch mal nach denke, fällt mir auf, dass ich mich nur noch sehr rudimentär an das Buch erinnern kann. Ich nehme mir jedes Mal vor, dass ich mir Notizen machen sollte und ich es dann doch wieder vergessen. Obwohl das Buch sehr überschaubar ist, was die Seitenanzahl betrifft, habe ich eine Weile gebraucht um es beenden zu können. Der Magier ist ein Buch, das außerhalb meiner Kompfortzone liest. Obwohl ich stellenweise überlegt habe, ob ich es nicht abbrechen soll, habe ich es tapfer zu Ende gelesen und habe es nicht bereut.
  6. Lyons, Annie Der Buchclub: Letztes Jahr habe ich die “die Bibliothek der Hoffnung” gelesen, die Autorin nimmt ihre Leser mit nach London, zu Zeiten des 2, WK. In dem Buch leben sehr viele Menschen im Untergrund und werden von Clara Button und ihrer Freundin mit Büchern versorgt. Da mir dieses Buch so gut gefallen, musste ich mir, nach dem ich das Buch örtlichen Buchhandel, “der Buchclub” von Annie Lyons kaufen. Ich fand auch dieses Buch sehe lesenswert, allerdings fand ich den Klappentext sehr irreführend und ich war ein bisschen enttäuscht, da der Buchclub, aus meiner Sicht, deutlich zu kurz kam. Genau wie “Bibliothek der Hoffnung” ist das Setting und die Zeit gleich. Der Schreibstil las sich angenehm flüssig und ich habe es nicht bereut, dass ich dieses Buch gelesen habe, die “Bibliothek der Hoffnung” konnte mich aber mehr überzeugen.
  7. Christie, Agatha und dann gab`s keines mehr : Dieses Buch wurde ursprünglich unter einem anderen Titel veröffentlicht und ist der meiste verkaufteste Krimi aller Zeiten. Dieses Buch haben wir auf Sörens YouTube Kanal besprochen. Obwohl es für mich ein reread war, konnte mich das Buch auch beim zweiten Lesen wieder vollkommen überzeugen. Wir begleiten zehn Menschen auf eine Insel und im Gegensatz zu den Protagonisten wissen wir, dass keiner die Insel lebend verlassen wird. Die Auflösung des Buchs fand ich sehr spannend. Es ist ein Einzelband und gehört somit zu keiner bestehenden Reihe. Unser Autausch auf Sörens Kanal hat mir sehr viel Spaß gemacht.
  8. Hart, Emilia – die Unbändigen : Dieses Buch spielt auf drei Zeitebenen, im Buch wird das Schicksal von drei Frauen beschrieben. Die Autorin nimmt und mit ins Jahr 1619 (dort lernen wir Altha kennen), 1942 (Violetts Geschichte) und schlussendlich in Jahr 2019 mit (Kate). Kate lebt mit ihrem gewaltigen Mann zusammen, der ihr Leben kontrolliert. Als sie merkt, dass sie schwanger ist, flieht sie vor ihrem Mann. Ich fand es spannend zu lesen, wie die Autorin es geschafft alle Handlungsstränge miteinander zu verknüpfen, sodass wir ein stimmiges Ende habe. Mir hat besonders die Geschichte um Violett gut gefallen.

Dieses Mal habe ich die Bücher nicht mit Amazon verlinkt, unter dem Namen des Autoren ist die Leseprobe hinterlegt und über den Buchtitel findet ihr die allgemeinen Informationen zu dem Buch. Alle vorgestellten Bücher habe ich entweder in der Bücherei ausgeliehen und selbst gekauft, es ist kein Rezensionsexemplar dabei.

Auch im Februar habe ich weniger Bücher gelesen als ich mir vorgenommen habe, dennoch merke ich, dass ich wieder im Lesefluss drinnen bin. Unter der Woche komme ich nur abends zum Lesen. Daher freue ich mich immer auf den Sonntag, wenn sich meine virtuelle Selbsthilfegruppe trifft. Was habt ihr im Februar schönes gelesen?

4 thoughts on “Lesemonat Februar / Lesen ausserhalb der eigenen Kompfortzone?

  1. Auf der einen Seite lese ich gerne die Bücher, die mir meine Lektorin regelmäßig schickt, das geht allerdings stets in die gleiche Richtung (post-moderne Romane), auf der anderen Seite lese ich für mich völlig Abgelegenes, wie z.B. Bücher über Sport, um auf neue Gedanken zu kommen. Das ist so etwas wie Yoga des Geistes.
    Dein Name ‘Seestern’ gefällt mir gut. Ich wohne direkt am Meer, wo bei bestimmten Windrichtungen viele Seesterne am Strand stranden.
    Freundliche Grüße vom sonnigen Meer
    Klausbernd
    The Fab Four of Cley
    🙂 🙂 🙂 🙂

    • Hallo Klausbernd, vielen Dank für deinen Besuch auf meinem Blog. Seesterne kann ich mir nur in der Wilhelma anschauen, da das Meer zu weit weg ist. Ich freu mich, dass dir der Name meines Blogs gefällt. Ich habe im März z.B. die 1% Methode gelesen, dieses Buch fand ich sehr spannend und inspirierend. LG, Petra

  2. Hallo Klausbernd,

    An der 1% Prozent Methode bin ich schon so oft vorbei gelaufen, nach dem ein YouTuber das Buch vorgestellt hat, wurde ich doch neugierig und habe mir das Buch in der Bücherei ausgeliehen (wir haben in Stuttgart ein gutes Bibliothekssystem) und habe das Buch gelesen. Die Tipps, die der Autor uns als Leser*innen mit an die Hand gibt, sind leicht umsetzbar. Ich habe auf deinem Blog gelesen, dass du dich mit Karl Ove Knausgård beschäftigst. Seit ein paar Jahren gehe ich regelmäßig in einen Lesekreis. Bei uns ist es so, das ein Mitglied (immer im Wechsel) ein oder mehrere Bücher vorschlagen darf und wir stimmen dann ab, welches Buch gelesen wird. Dieses Mal stand unter anderem Karl Ove Knausgårds “Sterben” zur Auswahl (es wurde dann aber ein anderes Buch). Ich habe bisher noch kein Buch des Autors gelesen, gibt es ein Buch, das sich als Einstiegslektüre eignen würde?

    Liebe Grüße,

    Petra

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