Erstens: Sie kennen Emmi Rothner und Leo Leike? Dann haben Sie also „Gut gegen Nordwind“ gelesen, jene ungewöhnliche Liebesgeschichte, in der sich zwei Menschen, die einander nie gesehen haben, per E-Mail rettungslos verlieben. Zweitens: Für Sie ist die Geschichte von Emmi und Leo und ihrer unerfüllten Liebe abgeschlossen. Mag sein. Aber nicht für Emmi und Leo! Drittens: Sie sind der Ansicht, dass die Liebenden zumindest eine einzige wirkliche Begegnung verdient hätten und der Roman eine zweite Chance auf ein anderes Ende? Bitte, hier haben Sie’s! Viertens: Sie haben keine Ahnung, wovon hier die Rede ist? Kein Problem. In diesem Buch erfahren Sie alles: von Leos Rückkehr aus Boston, von Emmis Eheproblemen und von der siebenten Welle, die immer für Überraschungen gut ist.
Es ist kein großes Geheimnis, dass ich beide Bücher mehr als einmal gelesen habe. Bereits vor einem Jahr habe ich mir “Gut gegen Nordwind” im Theater angeschaut. Als ich letztes Jahr das Plakat sah, musste ich mir sofort eine Karte besorgen. Mein Mann entschloss sich, dass er mitkommen möchte. Lange mussten wir auf den gestrigen Abend warten. Ich ging davon aus, dass es die Uraufführung sein würde. Da ich nicht gerne Mitten in der Menge sitze, hatten wir Karten in der Lodge und da die Voraufführung aufgenommen wurde, wurde wir gebeten uns nach Vorne zu setzen. Im Gegensatz zu meinem Mann hatte ich den Vorteil, dass ich den Inhalt schon kannte.
Dominique Siassia verkörperte Emmi Rothner perfekt ungefähr so habe ich mir Emmi immer vorgestellt. Sie konnte die zum Teil sehr patzigen E-Mail Antworten sehr gut szenisch umsetzen und wirkte dabei sehr glaubhaft. Ihr Gegenpart, verkörpert von Ralf Stech, wirkte sehr stimmig. Selbst meinem Mann gefiel die Aufführung. Wir hatten einen netten Abend ohne Kind. Als wir das Gebäude verließen, bekamen wir folgenden Dialog mit, wie eine Frau, mittleren Alters zu ihren Bekannten sagte, “die hatten ja noch nicht mal Sex”. Da ich nett war, sagte ich, dass dieses Stück auf einem Buch basieren würde. Sie, die Dame mittleren Alters: “Was, des gibts auch als Buch?”
Fazit: ” Alle sieben Wellen” wurde gut umgesetzt. Ich hatte das Gefühl, dass alles stimmig war. Das Warten hat sich also vollkommen gelohnt!